Kurz und knackig: Ralph Eichenseher (44) ist seit April Regionalleiter Nürnberg der Rummelsberger Behindertenhilfe und bleibt Chef des Fachbereichs Autismus. Was sich ändert, wie es weitergeht und was er sich vorstellt. Drei Fragen an den Heilpädagogen (FH).
Lieber Herr Eichenseher, mehr Aufgaben bei gleicher Arbeitszeit: Wie strukturieren Sie den Fachbereich Autismus neu?
Ralph Eichenseher: Wir sind gerade dabei, uns im Fachbereich neu aufzustellen. Sophia Aumann und Simon Held übernehmen für unsere Angebote in Nürnberg und Hersbruck als ständige Vertretungen der Dienststellenleitung mehr Verantwortung. Außerdem wollen wir die Mitarbeiter*innen weiter darin bestärken, selbstverantwortlich zu arbeiten. So können Interessierte zum Beispiel in unseren fachlichen Arbeitskreisen wie etwa Unterstützte Kommunikation (UK) oder Sexualität mitarbeiten. Jüngst haben wir am Klausurtag Förderstätten freie Aufgaben und Beauftragungen wie etwa die Funktionen Hygiene- oder Fahrzeugbeauftragte im Plenum besprochen und vergeben. Ein großer Schritt in diese Richtung war auch, als wir vor einigen Monaten die Rufbereitschaft der Leitungen abgeschafft haben. Die Teams vor Ort treffen nun die Entscheidungen und das klappt sehr gut.
Welches Potential sehen Sie im Fachbereich?
Ralph Eichenseher: Unsere Mitarbeiter*innen bestechen bereits mit einer beeindruckenden Fachlichkeit. Diese wollen wir in den Bereichen Deeskalation (ProDema), unterstützte Kommunikation (UK) und Struktur (TEACH) künftig Schritt für Schritt erweitern. Dazu werden wir die internen Weiterbildungsangebote ausbauen.
Was sind weitere Ziele?
Ralph Eichenseher: Unsere Kompetenz zum Thema Autismus planen wir in Rummelsberger Einrichtungen zu tragen. Wir bekommen immer wieder Anfragen von Einrichtungen zu Kindern oder Erwachsenen, die Merkmale aus dem Autismus-Spektrum zeigen. Diesen Bedarf wollen wir nun konzeptionell aufarbeiten. Über entsprechende Fortbildungen zu den Themen Autismus, Coaching und Beratung soll ein Unterstützerkreis zum Thema Autismus aufgebaut werden. Parallel dazu werden die Handlungsfelder Jugendhilfe, Behindertenhilfe, Altenhilfe und Bildung besser vernetzt, damit die Bedarfe besser erkannt werden. Außerdem sollen die Angebote für Menschen im Autismus-Spektrum bei der Rummelberger Diakonie erweitert werden. Aktuell liegt das Augenmerk dabei auf unserem neuen Wohn- und Arbeitsangebot in der Ingolstädter Straße in Nürnberg. Leider verzögert sich die Fertigstellung. Für die Absolvent*innen 2025 der Nürnberger Muschelkinderschule arbeiten wir bereits an einer Lösung.
Das Interview führte Heike Reinhold.